LOMARASKOP, eine neue Stereokamera

Nachdem durch die Eho-Stereobox 6 x 13 (vgl. „Stereoskopiker" 15. Juli 1933) dem dringenden Bedürfnis nach einer billigen Volksstereokamera nachgekommen ist, und es andrerseits seit langen schon an teuren und mit allen Schikanen ausgestatteten Präzisionsapparaten keinen Mangel gab, ist nun endlich auch eine Filmstereokamera mittlerer Preislage auf dem Markt erschienen, die eine lange schon schmerzlich empfundene Lücke ausfüllt (siehe Abbildung).
Die Firma W. D. Kuehn (Lomara-Werke), Optische Anstalt, Berlin-Steglitz, Berlinickestraße 11, fertigt diese sehr gediegen ausgestattete Kamera vom Kastentyp im Format 4,5 x 10,7 für den überall erhältlichen Rollfilm 4,5 x 6,5 cm an. Auf eine derartige 8er Rolle können entweder 5 Stereoaufnahmen oder 12 Einzelbilder 4 x 4 erfolgen. Die bei Plattenkameras oft so schwierige Frage der Beschaffung frischen Aufnahmematerials ist durch Verwendung des gangbaren und in allen Emulsionsarten erhältlichen Rollfilms ohne weiteres behoben.
Die Kamera ist ganz aus Metall gefertigt, mit Leder bezogen und zum Teil schwarz lackiert. Die Optik besteht aus zwei identischen Lomara-Anastigmaten 1 :4,5, f = 6 cm, mit Frontlinseneinstellung bis auf 1 m Entfernung. Der Spezialschlitzverschluß ist regulierbar für Momentaufnahmen von 1/25, 1/50 und 1/100Sekunde und gestattet Zeitaufnahmen beliebiger Dauer. Abblendung erfolgt durch drei feste Blenden. Zur Beobachtung des Bildausschnittes ist ein sehr klar zeigender Reflexsucher vorgesehen, der ein Visieren in Brust- oder Augenhöhe zuläßt.
Die Ausmaße der LOMARASKOP sind: 15 x 6,5 x 7 cm. Das Gewicht beträgt ohne Tasche 700 g. Preis der kompletten Kamera 135.- RM.
Die neue Kamera dürfte dazu berufen sein, infolge ihrer einfachen Handhabung und nicht so hohen Preises manch neue Anhänger der Stereoskopie zuzuführen. Lü.

Aus DER STEREOSKOPIKER, Nr. 8 vom 15. August 1933. Organ der DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR STEREOSKOPIE e.V.  (© Text überarbeitet von D. Schulte)